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Jura
Tropenmeer über Deutschland


Das Zeitalter Jura wird in drei Phasen untergliedert:
Unter-Jura = Schwarzer Jura oder Lias

Mittel-Jura = Brauner Jura oder Dogger

Ober-Jura = Weißer Jura oder Malm
In den einzelnen Phasen kommt jeweils eine Gesteinsfarbe häufig vor, das erklärt die Unterscheidung nach Farben. Lias, Dogger und Malm sind Namen aus der englischen Steinbruch-Industrie.

Das Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland war zur Jurazeit weitgehend von einem flachen Meer überdeckt. Im Unter-Jura und Mittel-Jura Norddeutschlands setzten sich meist Tone ab, daneben auch Mergel und Eisenerze. Im Ober-Jura wurden vorherrschend kalkigere Gesteine gebildet.

Auch in Hildesheim und Umgebung sind diese Schichten leicht zu finden. Der Posidonienschiefer des Unter-Jura bei den Zwerglöchern an der Innerste war früher ein bekannter Fundpunkt für Fossilien. Heute befindet sich dort ein Naturschutzgebiet. Die Tone des oberen Mittel-Jura waren in der früheren Ziegeleigrube Temme am Galgenberg zugänglich.

Die Kalksteine des Ober-Jura wurden in zahlreichen Steinbrüchen, in der Steingrube, am Galgenberg, Spitzhut, Knebelberg und bis nach Heersum abgebaut. Hier wurden viele Fossilien gefunden. Sie wurden bereits vor über 150 Jahren von Friedrich Adolph Roemer erforscht, einem Bruder des Mitbegründers unseres Museums, Hermann Roemer.



Macrocephalites      

Ammoniten der Gattungen Kosmoceras (das Bild zeigt ein Exemplar) und Macrocephalites waren bei Sammlern besonders begehrt .

 

 

 

 

 

 


Eines der weltweit bedeutendsten Fossilien stammt aus Kalksteinen des Ober-Jura: Archaeopteryx, was soviel wie "Alte Feder" bedeutet. Früher galt dieses Fossil als Urvogel. Es hat zahlreiche Merkmale, die an Reptilien erinnern, z.B. einen Schnabel mit Zähnen und einen aus freien Wirbeln bestehenden langen Schwanz. Heute weiß man, dass Archaeopteryx ein befiederter Dinosaurier ist, nahe verwandt mit der „Schreckenskralle“ Deinonychus.       Archaeopteryx

Durch neuere Funde aus China wird immer deutlicher: nur ein Teil der Dinosaurier ist ausgestorben. Ihre Nachfahren fliegen über unseren Köpfen dahin.

Im RPM gibt es weitere Funde aus den Solnhofener Plattenkalken, darunter eine Libelle. Solche Insekten zählten mit Sicherheit zur Speise der kleinen Dinosaurier.

 

Liopleurodon ferox

     

Reste eines wahren Ungeheuers: Liopleurodon ferox. Diese Paddelechse aus dem Mittel-Jura, gefunden in der Hildesheimer Ziegelei Temme, wurde 15, möglicherweise auch 25 Meter lang. Der Schädel allein war drei, vielleicht aber auch fünf Meter lang. Jeder Zahn war größer als eine Banane.

Stenopterygius

Fischsaurier hatten große Ähnlichkeit mit heutigen Delphinen, die ja Säugetiere sind. Sie waren, wie die Delphine, extrem gut an eine Lebensweise im Meer angepasst. Sogar ihre Jungtiere brachten sie, wie Delphine, lebend zur Welt, eine Ausnahme bei Reptilien, die normalerweise Eier legen. Auch die Bezahnung ist bei beiden sehr ähnlich. Der Grund dafür ist, dass beide Tiergruppen die gleiche Lebensweise haben und die gleiche Nahrung bevorzugen. Abgebildet ist ein Fischsaurier der Gattung Stenopterygius.


Übrigens: Das Zeitalter des Jura ist nach dem Jura-Gebirge am Rand der Westalpen an der französisch-schweizerischen Grenze benannt.
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