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Karbon
Kohle aus dem Sumpf

Das Karbon war der Zeitabschnitt der Erdgeschichte, in dem die größten Steinkohle-Lagerstätten weltweit gebildet wurden. Ausgedehnte tropische Sumpflandschaften erstreckten sich in Gebieten, die sich aufgrund der Kontinentalverschiebung heute auf der nördlichen Erdhalbkugel befinden. Sie waren Heimat von baumhohen Farnen und Bärlappgewächsen, z.B. Siegelbäumen und Schuppenbäumen. Daneben waren Schachtelhalme weit verbreitet. Bärlappgewächse und Schachtelhalme gibt es heute nur noch als kleinwüchsige Pflanzen. Lediglich Farne und Baumfarne gibt es noch als großwüchsige Pflanzen in feuchtwarmen Regionen.

Diese Pflanzen waren es, die nach und nach die gewaltigen Kohlenlagerstätten bildeten. Dazu mussten sie nach ihrem Absterben zunächst Schicht für Schicht unter Luftabschluß eingebettet werden. Später wurden sie in größere Tiefen versenkt, die auf ihnen liegende Last wurde immer größer. So konnten sich in großen Zeiträumen aus dem abgestorbenen Pflanzenmaterial zunächst Torf, dann Braunkohle, Steinkohle und schließlich Anthrazit bilden. Für die Qualität der Kohle als Brennstoff sind Druck und Temperatur entscheidend, sie nehmen mit steigender Tiefe zu. Dieser Prozess heißt "Inkohlung". Im Moskauer Becken sind z.B. die karbonischen Kohlen nur bis zum Braunkohlenstadium inkohlt worden, weil die Versenkung und damit der Druck zu gering war. In Deutschland sind Steinkohlen des Karbons hauptsächlich im Ruhrgebiet und im Saarland verbreitet, geringere Vorkommen befinden sich in Sachsen und anderen Bundesländern wie Thüringen und Niedersachsen.

In den Sümpfen der Karbonzeit lebten Amphibien und die ersten Reptilien, die auch als Echsen oder Kriechtiere bezeichnet werden. Sie haben eine feste hornig-schuppige Haut und können darum ständig auf dem Festland leben. Sie sind wechselwarm, d.h. ihre Körpertemperatur hängt von der Außentemperatur ab. Weil sie sich bei Kälte kaum bewegen können, bevorzugen sie ein warmes Klima. Die Eier von Reptilien haben eine feste Schale, sie brauchen nicht mehr im Wasser abgelegt zu werden. Reptilien sind also wesentlich besser an das Leben auf dem Festland angepasst als Amphibien. Nach einer gewissen „Aufwärmphase“ sind sie recht beweglich und können deshalb gut ein Leben als Raubtiere führen.

Auf der Südhalbkugel war das Klima während des Karbons etwas kühler als auf der Nordhalbkugel. Dort wuchsen teilweise andere Pflanzen und es entstanden auch keine so großen Kohlelagerstätten. Wenn das Meer Teile des Landes überflutete, wurden die in den Sumpflandschaften abgelagerten Schichten immer wieder von Ablagerungen des Meeres überdeckt.
Übrigens, der Name Karbon ist vom lateinischen Wort „Carbo“ für Kohle hergeleitet.

     
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